Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten haben Pfandhäuser Hochkonjunktur. Zum einen vergeben Bankinstitute schwieriger Kredite, zum anderen müssen Haushalte bei gleichen Ausgaben mit weniger Einkommen rechnen. Bevor man voreilig ein Pfandhaus aufsucht, sollte man allerdings einige Sachen beachten. Fachleute raten Verbrauchern, dass nur zu tun, wenn die finanzielle Engpasssituation überschaubar ist. Bei längeren „Durstphasen“ sind Pfandhäuser nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
Die Vor- und Nachteile beim Pfänden
Neben einer Reihe von Vorteilen, die durch ein Pfandleihgeschäft entstehen können, gibt es auch einige Nachteile. Punkt 1 ist der Auszahlungsbetrag. Der beträgt oft nur 50 Prozent des aktuellen Marktwertes. Hier lohnt ein Vergleich. Der Auszahlungsbetrag ist abhängig vom jeweiligen Wertgegenstand und vom jeweiligen Pfandkreditgeber. Punkt 2 sind die anfallenden Nebenkosten. Neben den marktüblichen Zinskonditionen erheben die Pfandhäuser Gebühren, die den Nebenkostensatz stark erhöhen. In der Summe enthält der Pfandkredit dann Zinsgebühren, die bis zu 40 Prozent betragen können. Punkt 3 ist der Zeitfaktor. Es bleiben in der Regel nur drei Monate, um seine Wertsachen wieder auszulösen – ansonsten werden die jeweiligen Gegenstände in Auktionen veräußert. Unter Umständen können Verträge auch verlängert werden. Wenn man die heiß geliebte Uhr seines Großvaters wieder sehen möchte, sollte man daher einen genauen Zeitplan aufsetzen, der die Rückzahlung der Pfandgebühren zum Gegenstand hat.
Ein Tipp: Beobachten Sie die Auktionstermine, bei denen Ihre Wertsachen versteigert werden. Wird der Wertgegenstand über dem angenommen Preis verkauft, steht Ihnen der Differenzbetrag zu. Wer das Für und Wieder eines Pfandkreditgeschäftes abgewogen hatte, kann durchaus von den Vorteilen einer Pfandleihe profitieren. Primärer Vorteil: Der Pfandkredit ist eine schnelle und unbürokratische Möglichkeit, ein Darlehen zu bekommen. Während man bei einem Bankkredit aufwändige Prozeduren über sich ergehen lassen und zudem hohe Voraussetzungen erfüllen muss, läuft das Pfandgeschäft wesentlich unproblematischer über die Bühne. Alles was für die Auslösung eines Pfandverleihes benötigt wird, ist ein Personalausweis und ein Lebensalter von 18 Jahren. Theoretisch braucht man für die Aufnahme eines Pfandkredites weder einen Einkommensnachweis noch eine Schufa-Auskunft. Das ist auch nicht nötig, weil man als Pfandgeber im eigentlichen Sinne ja keine Schulden eingeht. Die Pfandware ist ja Eigentum des Verpfänders und bleibt dies solange, bis die Wertsachen nach abgelaufenem Zeitraum versteigert werden. Normalerweise kann man ein Pfandleihgeschäft in wenigen Minuten abwickeln und sofort einen Barbetrag in den Händen halten. Dieser hängt nicht zuletzt von der Art der Wertsache ab. Besonders gern gesehen sind Schmuckwaren, Uhren oder antike Gegenstände. Von Vorteil ist es, wenn man den Wert der Sache durch Echtheitszertifikate und Kaufbelege nachweisen kann.
Beleihung von Elektroartikeln
Die Beleihung von Elektroartikeln gestaltet sich bedeutend schwieriger, da diese einem starken Wertverfall unterzogen sind. Was viele nicht wissen: Die Beleihung eines Kfz-Fahrzeuges kann durchaus Vorteile mit sich bringen. So werden Kfz-Fahrzeugen oft zu einem hohen Gegenwert beliehen. Der kann unter Umständen bis zu 80 Prozent des aktuellen Listenpreises betragen. Ein weiterer Vorteil, sein Glück bei einem Kfz-Pfandleihhaus zu suchen, ist das Sale-and-Rent-Back-Verfahren. Hier kann der Kreditnehmer sein Auto weiter fahren und trotzdem vom Auszahlungsbetrag profitieren. Wer im Besitz eines Kfz-Checkheftes ist und sein Auto in einem sauberen Zustand abgibt, erhöht seine Chancen, einen höheren Auszahlungsbetrag zu erhalten. Der größte Vorteil bei einem Pfandkreditgeschäft: Jeder, ob nun Privatperson, Unternehmer, Freiberufler oder Selbstständiger, ist theoretisch kreditwürdig und kann daher ein Pfandleihgeschäft auf den Weg bringen.