Pfandleihe

Das Modell der Pfandleihe gibt es bereits seit dem Mittelalter. Das erste öffentliche Leihamt wurde schon 1462 durch den Franziskaner-Mönch Barnada im italienischen Perugia eröffnet. Heute gibt es in Deutschland kaum noch öffentliche Pfandanstalten. Jedoch nehmen zahlreiche private Unternehmen die Funktion der Pfandleihe wahr.

paragraphDer Begriff Pfandleihe bezeichnet die Gewährung eines Dahrlehens gegen ein Pfandrecht an einer beweglichen Sache (im Sinne des §1204 BGB). Konkret heißt das, dass derjenige, der ein Darlehen benötigt seinem Gläubiger (dem Pfandgläubiger) eine bewegliche Sache (das ‚Pfand‘) übergibt um ein dafür gewährtes Darlehen zu besichern. Kann der Schuldner sein Darlehen nicht zurückzahlen erhält der Gläubiger das Recht seine Ansprüche aus der Pfandsache zu befriedigen. Üblicherweise passiert dies durch Weiterveräußerung des Pfand bzw. Versteigerung in einer Auktion.

So funktioniert die Pfandleihe

Der Darlehensnehmer und zukünftige Schuldner muss zunächst mit seiner Wertsache beim Pfandleiher vorstellig werden. Dieser wird den Wertgegenstand nun auf einen konkreten Preis schätzen (taxieren). Der Kreditnehmer kann den Gegenstand in der Regel mit einem Abschlag auf den aktuellen Wert beleihen. Dieser Abschlag kann bis zu 50% betragen und gilt nicht etwa auf den Kaufpreis, sondern auf den Wiederveräußerungswert der Sache.

Für die Überlassung des Darlehens bezahlt der Kreditnehmer bis zu 3% Zinsen pro Monat und damit weit mehr als bei herkömmlichen Krediten. Im Gegenzug erhält der Schuldner sien Geld aber sofort. Die Verpfändung eines werthaltigen Gegenstand erspart ihm zudem überflüssige Prüfungen seiner Bonität und Besitzverhältnisse.

Ein Pfandschein gilt als Dokument für den eingereichten Pfand und das gewährte Darlehen. Gegen Vorlage des Scheins und Begleichung des Darlehens inklusive Zins kann der Schuldner seinen Pfand wieder auslösen.

VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 7.0/10 (2 votes cast)
VN:F [1.9.22_1171]
Rating: 0 (from 0 votes)
Pfandleihe, 7.0 out of 10 based on 2 ratings

Schreibe einen Kommentar